Eröffnung der Offenen Lutherkirche, Vernissage und Konzert am 06.06.2018

Am 06.06.2018  um 19 Uhr wird die diesjährige Offene Lutherkirche mit der Ausstellung "Begegnungen" der Apoldaer Textilkünstlerin Sabine Brodowski eröffnet.

Im Mittelpunkt der Arbeiten von Sabine Brodowski steht das Textile als Sinnbild, welches
metaphorisch als auch körperlich eingesetzt wird. Das textile Material, vorzugsweise
handgefilzte Wolle, wird zur Schnittstelle zwischen der Künstlerin, ihrer Wahrnehmung und
Erfahrung, ihres Glaubens und ihrer Umwelt. Dabei werden „Wirklichkeiten“ abgebildet,
verfremdet, abstrahiert, sichtbar gemacht.
In Ihrem Atelier in Apolda entstehen Handfilzobjekte, die im u.a. Nassfilzverfahren
hergestellt werden. Die sinnliche Erfahrung bei der Entstehung einer Filzarbeit lässt sich am
besten mit einem Zitat des Postminimalisten Robert Morris beschreiben: „Filz hat
anatomische Assoziationen, er hat etwas mit dem Körper zu tun – er ist wie Haut.“ Für die
Künstlerin vermittelt Filz einen gewissen Schutz, Sicherheit, aber auch Lebendigkeit und
Wachstum.
In dieser Ausstellung gehen Wolle und andere Materialien eine Verbindung ein, die in ihrer
Reaktion an Prozesse des Lebens, Wandelbarkeit und Vergänglichkeit erinnern – eine
Begegnung der Materialien und im besten Falle mit sich selbst. Im Experiment mit diesen
textilen Besonderheiten und systemischen Techniken, wie die Kombination von Naturstoffenund
fasern mit Wolle zur Gestaltung unterschiedlicher Oberflächenstrukturen, der Einsatz von
Fotofragmenten und Gedichten, Korrosionsprozesse durch die Verbindung mit Metallen etc.
entstehen Formkonzepte der eigenen Wahrnehmung und Reflexion der Umgebung als eine
Art Sprache. Hier möchte die Arbeit in in nonverbales Gespräch mit ihrem Betrachter treten,
in denen sich die Wirklichkeiten beider begegnen.
Sabine Brodowski möchte ihre Werke für sich sprechen lassen, keinerlei Interpretationen
vorwegnehmen, damit der Betrachter sich selbst auf Entdeckungsreise begibt.
Die Künstlerin selbst beschreibt das Filzen als einen Prozess der Veränderung. Dabei
faszinieren sie die natürliche Eigenwilligkeit des Materials, seine Nähe und Geschichte.
Seit ihrer Kindheit ist die Arbeit mit Textilien das bevorzugte Ausdrucksmittel der in Weimar
geborenen Künstlerin. Seit ihres Studiums an der FSU in Jena, liegt der
Schaffensschwerpunkt in der Textilgestaltung und der intensiven Auseinandersetzung mit
Handfilztechniken. Neben ihren Textilkunstobjekten kann man in ihrem Apoldaer Atelier
„Einzig-ART-ige Momente“ unter anderem ihre ausgefallenen Hutkreationen betrachten,
probieren, anfertigen lassen.

Im Anschluss an die Vernissage gibt der Gospelchor Apolda ein Konzert in der Lutherkirche.

Flyer Offene Lutherkirche 2018